Existenzialismus

Der Mensch ist zur Freiheit verurteilt

 

 

"Der Mensch ist zur Freiheit verurteilt." Diese doch irritierende These Sartres beschreibt auf kurze, aber treffende Art eine der wohl populärsten Philosophien unserer Zeit: den Existenzialismus. Denn hier geht es, neben aller Theorie, um die Frage, die einfache Arbeiter ebenso wie Akademiker gleichermaßen beschäftigt: 

 

"Was ist der Sinn in meinem Leben?" 


Die spannende Suche nach Antworten hat große Philosophen des 20.

Jahrhunderts, wie Albert Camus, Martin Heidegger oder Jean Paul Sartre, zu erstaunlichen Ideen geführt. Eine der grundlegenden Annahmen des Existenzialismus und seiner Vertreter ist der Glaube an die Freiheit des menschlichen Individuums. Doch ist diese individuelle Chance, ohne Zwang zwischen verschiedenen Handlungsmöglichkeiten entscheiden zu können, im alltäglichen Leben des Menschen tatsächlich eine kaum zu tragende Last, wie Sartre behauptet?

 

Sartre ( 1905 - 1980 ) 


Sich durch sein Tun selbst zu verwirklichen.

 

Das Leben hat keinen Sinn, außer demjenigen, den ich ihm selbst gebe.

 

Da es für Sartre keinen Gott gibt, der dem Menschen sein Wesen vorgibt, bestimmt er sich durch seine Existenz selbst: „Was bedeutet, daß die Existenz der Essenz vorausgeht. Es bedeutet, daß der Mensch zuerst existiert, sich begegnet, in der Welt auftaucht und sich danach definiert.“

 

Camus ( 1913  1960 )

 

„Das einzige, was wir am Leben begreifen, ist seine Unbegreiflichkeit.“

Das Leben ist umso mehr wert gelebt zu werden, je weniger es einen Sinn hat. Der Mensch muss in der Lage sein diese schwere Last der Sinnlosigkeit zu ertragen, sie täglich wie Sisyphos den Stein einen Hügel im Tartarus herauf rollt vor sich her zu wälzen.

 

„Nicht an den tiefen Sinn der Dinge glauben - das kennzeichnet den absurden Menschen.“

 

Es gibt kein Schicksal, das durch Verachtung nicht überwunden werden kann.

 

Sein ganzes Leben lang setzte sich Camus mit dem Sinn des Lebens auseinander und 

ließ in seinen Erzählungen immer wieder zum Ausdruck bringen:

 

das Leben und die Welt sind ohne Sinn.

 

Aber gerade deshalb fordert er den Menschen auf, seinem persönlichen Leben einen eigenen Sinn zu geben. Dazu muss der Einzelnen sich aber seinem Gegenüber zuwenden. Denn nur in der Hinwendung zum Mitmenschen kann das Leben in einer sinnlosen Welt uns glücklich machen.

 

"Die wahre Großzügigkeit der Zukunft gegenüber besteht darin, in der Gegenwart alles zu geben."

 

Albert Camus: "Der Mensch in der Revolte."

 

Das Absurde ist nicht die Abwesenheit von Sinn;
es ist die Unmöglichkeit, ihn zu finden,
wenn man ihn sucht


 

 
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© Inge Schmelmer